Schuldabwehr durch Vermeidung des Kriegsbegriffes

Der Kriegsbegriff betont die Zweiseitigkeit eines Konfliktes. Im Interesse der Konflikt-Gegner ist es jedoch, die eigene Involviertheit als notgedrungen darzustellen.

Schuldabwehr durch Vermeidung des Kriegsbegriffes

Heute Militär-Framing ⚔️: Krieg ist ein "organisierter & unter Einsatz erheblicher Mittel mit Waffen & Gewalt ausgetragener Konflikt, an dem oft mehrere planmäßig vorgehende Kollektive beteiligt sind“. (Wikipedia).

Das ist eine ziemlich klare Definition, die auf ziemlich viele Konflikte zutrifft. Auch auf den Afghanistan-Krieg, an dem die Bundeswehr beteiligt ist. Dennoch kommt das Wort selten zum Einsatz. Und das trifft auf alle beteiligten Parteien zu. Ein Grund: Der Kriegsbegriff betont nämlich die #Zweiseitigkeit eines Konfliktes. Im Interesse der Konflikt-Gegner ist es jedoch, die eigene Involviertheit als sozusagen notgedrungen darzustellen.

Eben weil die andere Konfliktpartei etwas Falsches tut, ist man gezwungen mitzumachen. Das ist auch der Grund, warum es auf der Welt zwar jede Menge Verteidigungsminister 🛡 gibt. Kriegsminister 🔫 hingegen sucht man vergebens. Die afghanischen Taliban framen den Krieg beispielsweise als „Unabhängigkeitskampf“ bzw. als „Kampf um die richtige bzw. rechtmäßige Religion“. Der Bundeswehr-Begriff „Einsatz“ betont das „Sich-Einsetzen für Jemanden“, also zu dessen Schutz bzw. dessen Befreiung. Gleichzeitig denkt man beim Wort ‚Einsatz‘ weniger an die Folgen eines Krieges.

Habt Ihr weitere Beobachtungen zum Militär-Wording? Schreibt sie in die Kommentare.

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🏆 Der Wettbewerb um das beste Wording, damit man nicht #Obergrenze sagen muss, erreicht einen weiteren kreativen Höhepunkt. Seit sich heute @CDU & @CSU trafen, heisst es #atmender_Deckel. 😨 Weitere Vorschläge?

Posted by Eric Wallis on Montag, 1. November 2017

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